Die Idee

Der Autor stieß bei seinen Recherchen für sein 2014 veröffentlichtes Buch Himmlers Forscher auf die jüdische Vorgeschichte der heutigen Dienstvilla des Bundespräsidenten. Er plädierte für eine Gedenkstele und Stolpersteine vor der Villa. Nach anfänglichen Anfeindungen und Behinderungen vollzog der neu gewählte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiner 2017 eine Kehrtwende. Er folge der 2014 publizierten Anregung einer Gedenkstele und einer Aufarbeitung der Geschichte der Villa. In Anwesenheit des Autors enthüllte er 2018 die Stele vor der Villa. 2020 wurde dann die Geschichte der Villa und ihres ermordeten jüdischen Voreigentümers als Broschüre herausgeben.

Im Sommer 2019 veröffentlichte der Autor seine Recherchen zur Villa des Fabrikanten und Kunstsammlers Richard Semmel in der Pacelli-Allee, in der sich heute die Irakische Botschaft befindet und machte auf das Schicksal der Villa von Rudolf Löb, dem letzten Chef der Mendelssohn Bank aufmerksam.

Das mediale Echo auf diese Forschungen führte zum Gedanken, diesen Teil deutscher Gesellschaftsgeschichte in Büchern nachfühlbar zu machen. Im Buch finden sich verschiedene Beiträge zu den jeweiligen Villen und Grundstücken. Darin wird die Geschichte der Liegenschaften, aber auch ihrer jüdischen Bewohner beschrieben. Architekturzeichnungen, zeitgenössische Fotos der Villen, ihrer Einrichtung und ihrer Bewohner werden ebenso abgebildet, wie ihr das heutige Aussehen der oft umgebauten Villen.

Erstmals werden diese imposanten Bauwerke in einem gemeinsamen Kontext gestellt: Als mahnende Zeugen des vernichteten jüdischen Großbürgertums.